Montag, 26. Juni 2023

Mestia

Von Zugdidi aus führte uns der weitere Weg nach Mestia, einer Kleinstadt auf 1500m. 

Bevor wir uns an den eigentlichen Aufstieg machten, hielten wir am Enguri Damm an - und trafen doch tatsächlich mal auf einen anderen Reisenden aus Deutschland. 👍
Das besondere an Mestia: es liegt ansich in einer Sackgasse, und man fährt 100km stetig bergauf. Anfangs ist die Straße noch ganz OK, nach etwa der Hälfte wechselt der Belag zu Betonplatten, die unter dem Frost nach und nach zerkrümelt sind. Absätze, Schlaglöcher, Abbrüche, und teilweise herausstehende Armierungseisen sind die Folge. Schafft man die erste Hälfte noch in einer Stunde, gehen für die restlichen 50 km nochmal zwei Stunden drauf.

Die Straße nach Mestia hat vielfach solche "Qualität" (Bild aus der Stadt am nächsten Tag, als Beispiel). Klar - ist fahrbar. Aber macht auf Dauer eben keinen Spaß. 😉
Man kann sich gar nicht vorstellen, das dort neben den rund 2000 Einwohnern auch im Sommer wie Winter etliche Touristen aus aller Welt zu Besuch sind.

Es gibt zwar auch einen kleinen Flugplatz, aber die Flugzeuge, die dort täglich landen, haben nur 17 Sitzplätze. Die meisten Besucher kommen per Bus, den sogenannten Marshrutkas nach Mestia.

Eigentlich hatten wir anfangs nur eine Übernachtung geplant, mit jedem weiteren Kilometer schließlich wurden wir uns sicherer, dass wir mindestens eine weitere Nacht bleiben. Das musste sich auch gelohnt haben! 
Wer mit dem Enduro-Motorrad in Mestia ist, für den ist es normalerweise selbstverständlich, weitere 50 km unbefestigte Straße bis nach Ushguli zu fahren. Aber wir hatten ehrlich gesagt die Schnauze voll! 🤣 Hinter Ushguli gibt es einen unbefestigten Pass, der aber infolge der Regenfälle der letzten Tage eine einzige Schlammpiste und unpassierbar war.

Mit dem Bus nach Ushguli? Für die Schüttelstrecke muss man ca. 1,5 Stunden je Richtung rechnen. Um dann ein paar Stunden durch das kleine Bergdorf zu schlendern.

Wir entschieden uns, den Tag anders zu nutzen und fuhren mit der Hatsvali-Seilbahn (erst Sessellift, dann Kabine)  auf rund 2500 Meter, und machten dort eine Wanderung. 
Wieder unten im Tal war Zeit für einen Besuch des Ethnographischen Museums und einem Bummel durch die Stadt.
Heute machten wir uns dann wieder an die Abfahrt. 100 km und drei Stunden, ohne Ortsdurchfahrten. Bei bestem "Kaiserwetter", wie unser Gastgeber, der ein gutes Deutsch sprach und uns noch eine Flasche selbstgemachten  Rotwein schenkte, noch meinte. 😊



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