Donnerstag, 28. September 2023

Jammu Sightseeing

Heute war mal wieder Sightseeing angesagt. Da wir uns diesmal kein Taxi nehmen wollten, hat sich Arnim mutig mit der GS in den indischen Verkehr geschmissen und ich hab einfach nur auf den Soziussitz die Augen zu gemacht. 😅 

Nee - so schlimm war es nicht. Der Verkehr in Indien kommt uns erstaunlicherweise eher ruhiger vor als in Pakistan. Es wird zwar dauernd und überall gehupt, selbst wenn die Kreuzung ansich fast leer ist, aber gehört wohl irgendwie dazu. Trotzdem kommen uns die Inder im Straßenverkehr rücksichtsvoller und gesitteter vor. Wie viel Prozent haben wohl hier den Führerschein (in Pakistan geschätzt nur 5-10%). 🤔

Unser erstes Ziel heute war das Bahu Fort. Jedoch gab es dort nur den Hindu-Tempel Bawe Wali Mata Mahakali Mandir zu besichtigen, worin Fotografier-Verbot herrscht.

Deswegen gibt es nur Bilder von außen. 

Vom Fort fuhren wir weiter zum  Amar Mahal Museum and Library. 

Die GS wurde gleich wieder als Fotosobjekt in Beschlag genommen.

Der junge Mann hatte aber freundlich gefragt. 👍


Das war dann auch erstmal wieder genug Kultur, und den Rest des Tages haben wir eher mit "Laziness" rumgebracht.
Bisschen schwimmen, bisschen am Pool liegen.

Weiter Richtung Jammu und Kashmir

Vom Amritsar aus führt uns der Weg aktuell gen Norden. Wie weit, wissen wir noch nicht. Das wird in erster Linie vom Wetter und dem nahenden Winter abhängig sein. Aber auch davon, das wir Ende November in Goa, im Süden Indiens, sein wollen. 

Unser erstes Ziel entlang des Weges gen Norden war in der Nähe von Pathankot und war einfach nur eine Übernachtungsmöglichkeit entlang der Strecke. Von der Straße auf eher unscheinbar, ein doch ganz nettes Hotel am Flussufer.
Am nächsten Morgen dann ging es weiter nach Jammu. Erstes Ziel war eine Royal Enfield Vertragswerkstatt, wo die Himmi erstmal einen regulären Kundendienst inkl. Ölwechsel (*) und Kettentausch bekam. Den Kettensatz und das Ölfilter hatte ich mitgebracht, so stand neben Arbeitsleistung nur das Öl und Dichtungen auf der Rechnung von insgesamt ca. 25€.
(*) Ölwechsel? Schon wieder?
Ja. Der Hondahändler in Abbottabad/Pakistan hatte leider zu viel Öl eingefüllt, was zunehmend zu Problemen mit der Kupplung führte.
Aber nun läuft die Himmi wieder problemlos! 🥰

Ich hatte noch nach neuen Reifen gefragt, der Werkstattbesitz meinte, wieviele Kilometer denn der jetzige Satz gelaufen hätte. 12.000km
"Kein Problem. Da gehen noch 8000km!"

Wir merken uns: Motorradreifen in Indien halten 20.000km
Unabhängig von Marke und Modell 😁

Von der Werkstatt zum Hotel waren es nur rund sieben Kilometer.. Mit Verfahren vielleicht auch zehn... 🫣

Sehr schickes Hotel - in der Lobby sprach uns gleich der General Manager an, wie erzählten ihm von unserer Reise. Daraufhin wollte er uns gleich zum Kaffee einladen. 😅 Aber so verschwitzt, in Motorradklamotten, wollten wir ihm das nicht antun. 🤣

Blick aus dem Hotelzimmer:
Später, als wir in Zimmer waren, klingelt es an der Tür. Ein Mitarbeiter von Hotel brachte uns noch ein nettes Schreiben vom Chef. ☺️
Den Pool auf der Dachterrasse konnte ich auch noch austesten - endlich Mal wieder schwimmen! 😄 Das erste Mal seit Bulgarien, irgendwas in Juni? Wie habe ich es vermisst, bei teilweise weit über 40 Grad! Aber in den muslimischen Ländern sieht es da leider schlecht aus für die Damenwelt. 🥺

Montag, 25. September 2023

Golden Temple Amritsar

In Amritsar haben wir uns gleich zwei Nächte im Hotel eingemietet, weil wir hier noch etwas "Sightseeing" einlegen wollten. Auch wenn es leider nicht so geklappt hat, wir wir uns das gedacht hatten.

Über das Hotel haben wir uns wieder einen Fahrer bestellt, der uns in die Stadt zum Goldenen Tempel, einen der wichtigsten Sikh-Heiligtümer fuhr. 


Nachdem wir die Schuhe in der Aufbewahrung abgeben, die Hände und Füße gewaschen und unser Köpfe bedeckt hatten, durften wir zusammen mit dem Strom der Gläubigen ins Innere des Tempels.



Wir umrundeten einfach den See, schauen bei der großen Halle vorbei, wo täglich Tausende - egal ob arm oder reich und egal welcher Religion - verpflegt werden. Kostenlos. Wer spenden kann und möchte, tut dies.

Nachdem wir den Tempel verlassen hatten, machten wir uns auf die Suche nach einen Laden für SIM Karten. Man sagte uns anfangs "2 km außerhalb" 🤔 Also wurde das Thema erstmal vertagt. 

Stattdessen machten wir uns auf die Suche nach den Doppeldecker-Hop-On-Hop-Off-Bussen… die leider (heute?) nicht fuhren 😕 Schade. Das war nämlich eigentlich unser Sightseeing Plan gewesen. Einmal durch die Stadt kutschieren lassen.

Was nun? Erstmal.. Kaffee trinken! "Da ist ein Starbucks!" - OK. Stattdessen gab es direkt daneben eine Ice Cream Soda. Passte eh besser zum Wetter 😁

Wir nutzten die Zeit, bis wir wieder von unserem Fahrer abgeholt werden sollten, mit einen Spaziergang durch die Altstadt. Auch hatten wir für Hoffnung auf eine SIM Karte noch immer nicht aufgeben.

Wir haben schließlich einen Laden, in den man und jedoch sagte, ohne Bezug zu einer lokalen Person (Citizen) wäre es nicht möglich. 😳

Der Mitarbeiter telefonierte kurz, ein paar Minuten später tauchte ein junger Mann auf, der und mitnahm in seinen "Shop" - einen einem Sonnenschirm mit drei Plakaten. Hier bekamen wir schließlich unsere SIMs registriert. Der junge Mann fungiert als Verkäufer und Citizen.

Irgendwann war es dann geschafft, wir hatten zwei funktionierende SIMs, und konnten nun auch unseren Fahrer anrufen, der uns schließlich durch die Rushhour zurück brachte zum Hotel. 

Fazit: in Indien ist es einfacher, Marihuana zu kaufen (das wurde mir am Vorabend direkt vor den Hotel angeboten) als eine SIM Karte. 🤣

Und nein - ich habe kein Weed gekauft. Im Hotel ist Rauchverbot. 😅

Sonntag, 24. September 2023

Wir sind in Indien

Nachdem wir gestern die Weiterreise infolge des schlechten Wetters und der überfluteten Straßen um einen Tag verschoben hatten, war es nun heute soweit.

Von unseren letzten Hotel in Lahore waren es nur rund 25km - inklusive einer obligatorischen Matschbaustelle 🤣

Der Grenzübertritt war überraschend einfach - auch wenn gefühlt 25x die Pässe kontrolliert wurden. Dass Arnim zwei Pässe verwendet hat (für Visa Pakistan und Indien), störte niemand. Man war zwar erstaunt, akzeptierte es jedoch problemlos.

Vorgehensweise: Auf pakistanischer Seite einfach Kontrollstelle für Kontrollstelle passieren, dann rein ins Customer-Gebäude. Hier gibt es eigentlich nur zwei Stellen, die man besuchen muss. Eine für das Carnet de Passage, eine für den Ausreisestempel im Pass. Die längste Zeit nahm das Warten in Anspruch, auf den Zuständigen, der das Carnet abzeichnen durfte.

Danach geht es durch das große Schiebetor, wo man sofort vom indischen Militär - sehr freundlich! - in Empfang genommen wird.

Ab diesem Moment begleitete uns ein Militärangehöriger auf dem Fahrrad und brachte uns von einer Stelle auf den Gelände zur nächsten. 

Ansich waren es auch hier nur zwei Stellen, die man ansteuern musste. Einmal für den Stempel im Pass, und einmal für die Einträge im Carnet. 

Alles in allem waren es wohl trotz mehrfachem Warten keine zwei Stunden, und wir durften uns auf den Weg nach Amritsar machen, wo wir heute unsere erste Unterkunft haben. 

Zur Feier des Tages gab es auch gleich mal indische - vegetarische - Küche. 

Gebackener Paneer (Käse) mit Ananas.

Und.. Das erst Bier seit mindestens 3 Monaten 😅

Samstag, 23. September 2023

Wagha Border Ceremony

Da das erste Hotel in Lahore zwar sehr praktisch dicht an den historischen Sehenswürdigkeiten lag, aber leider nicht wirklich gut war, zogen wir innerhalb der Stadt nochmals um. In einer 13-Millionen-Stadt bedeutet dieses mal eben.. 13 Kilometer. 😅 und dann ist man innerhalb dieser riesigen Stadt noch nicht viel weiter. 

Wir wollen uns noch ein paar gechillte Tage und etwas Luxus gönnen - und einfach mal wieder duschen. 😅 War echt nett wieder nötig 🤣 

Zum Abendessen gönnten wir uns im Rooftop-Restaurant in der 17. Etage ein gut sortiertes Buffet mit vorwiegend pakistanischen Gerichten. Das wäre zu Beginn sinnvoll gewesen, um erstmal einen Überblick über die ganzen Gerichte zu bekommen. 😁


Für den nächsten Tag hatten wir uns vorgenommen, die Zeremonie an der Wagha Border zu besuchen. 

Für rund 26€ (*) konnten wir über das Hotel eine Limousine inklusive Fahrer buchen, der uns eine Stunde zur Grenze fuhr und vor Ort wartete.

(*) mit Motorradfahrer-Spezial-Rabatt 😅


Wasserbüffel gibt's auch mitten in Lahore.


Vom Parkplatz bis zur Arena geht es mit einem Caddy-Bus. Dieser ist, wie die komplette Show, kostenlos.


Wir waren etwas zu früh dran und warteten mit vielen Pakistani und einer chinesischen Reisegruppe auf die Öffnung des Zugangs um 16 Uhr.


In der Arena wurden wir dann gleich vom Militär zu den Chinesen bugsiert - ab in den VIP Bereich (wie eben alle Ausländer). 

Es begann mit einer Vorab-Show um die Menge etwas anzuheizen. Schließlich war bald voller Einsatz gefordert.


Die eigentlich Show geht ca. 1 Stunde, und Pakistan und Indien versuchen sich im Exerzieren zu übertrumpfen, während die Zuschauer auf beiden Seiten sich im Applaudieren und Schreien versuchen zu übertönen. 


Letztendlich werden die großen Schiebetore geöffnet, jede Seite holt seine Landesflagge ein, die Ranghöchsten geben sich die Hand und das Tor wird bis zum nächsten Tag wieder verschlossen.


Unser Fahrer erwartete schon und fuhr uns nach Sonnenuntergang wieder zurück zum Hotel. Die Investition hat sich auf alle Fälle gelohnt. 👍

Zum Abendessen hatten wir uns nochmal mit unseren Freund Zid verabredet. Die Wahl des Restaurants wurde heute uns überlassen - und deshalb gab es zum Abschluss kein pakistanisches Essen. 😅 Unsere Wahl fiel auf "Meat the Cheese" - der Name ist Programm.

Von Steak über Burger, Pizza, Pasta… alles mit viiieeeel Käse. Mozzarella, Parmesan. Ein Eldorado für Cheese-Lovers 🧀🧀🧀


Eigentlich hatten wir für den nächsten Tag die Weiterreise nach Indien geplant. In der Nacht hatte es aber gewittert und heftig geregnet. Am Morgen regnete es immer noch, und in den Straßen rund ums Hotel stand das Wasser wieder teilweise knietief. 


Der Grenzübergang und der erste Fahrtag in Indien sind zwar keine geplant weite Strecke, aber entweder hätten wir uns in die Regenkombis einpacken müssen, oder wären noch vor Erreichen des Stadtrandes nass gewesen bis auf die Unterbuxn. Deswegen haben wir noch einen weiteren Tag angehängt, in der Hoffnung, dass wir morgen trocken starten können.

Die Rezeption zeigte Verständnis - schließlich sind wir die Motorradfahrer 🤣, wir sind schon bekannt wie bunte Hunde beim Personal. 😁


Freitag, 22. September 2023

National History Museum, Lahore

Für den letzten Tag vor Ort im historischen Teil Lahores hatten wir uns das National History Museum vorgenommen, das sich nach einem kleinen Fußmarsch am anderen Ende des Minar-e-Pakistan Parks befindet. 

Es ist ein sehr modernes, interaktives Museum über die Geschichte Pakistans. Sehr interessant, da wir uns selbst mit der Historie des Landes bisher nicht weiter beschäftigt hatten.  Wie wurde aus der britischen East-India Company Indien und Pakistan? Wieso zwei getrennte Staaten (mittlerweile drei, nachdem sich Bangladesch von Pakistan abgetrennt hat)? Und welche Folgen hatte dies für die Bevölkerung?

Im Museum ist u.a. der Briefwechsel zwischen Syed Ahmad Khan und Mahatma Gandhi nachlesbar.

Über die Flüchtlingswelle muslimischer Einwohner Indiens in Richtung Pakistan ist wohl eher wenig bei uns bekannt. Das ging 1947 angesichts der zeitgleichen Vertreibung in Europa eher unter.

Nach diesem interessanten Ausflug in die Geschichte und einem Spaziergang durch den Park, hatten wir uns für später mit Zakaullah, einem Freund von Syed, verabredet. Wir wurden von Zakaullah und seinen Bekannten Ashan mit dem Auto abgeholt und konnten nochmals entspannt das Verkehrschaos Lahores von der sicheren Rücksitzbank aus genießen. ☺️ Sieht gar nicht so schlimm aus - wenn man nicht selbst fährt, und durch eine Karosserie geschützt ist. 😅

Zuerst ging es zu einem Besuch bei Zakaullah und seiner großen Familie nach Hause. Da seine Brüder und sein Sohn teilweise im Ausland arbeiten, kennen wir nun bald Pakistani überall in der Welt. ☺️ Mal sehen, wen wir dann, zum Beispiel in Deutschland, mal wieder treffen können. 

Zum Abendessen fuhren wir in eine Hähnchenbraterei - der besten und eine der ältesten der Stadt, wie uns versichert wurde. 🍽️

Nach einem Chai am Straßenrand, wurden wir wieder zurück zum Hotel gebracht.

Danke an Zakaullah und Ashan für einen weiteren, interessanten Abend in Pakistan. 👍


Die Menschen, die man auf Reisen ruft und kennenlernt, ist das was man behält. ☺️