Montag, 29. Mai 2023

Türkische Grenze

Gestern standen wir morgens auf dem Balkon unseres Studios. Es regnete in Bindfäden - typisches "Ich will da nicht raus!" Wetter. Was sollten wir tun? Runter zur Rezeption und nach einer weiteren Übernachtung fragen? Oder trotz des Wetters fahren?

Mehrfaches Befragen der Wetter-App machte leider auch keine Hoffnung. Es sollte noch mindestens 3 bis 4 Tage weiter regnen.


Schließlich fiel die Entscheidung: Wir fahren weiter! Also Taschen gepackt und vor dem Frühstück schon die ersten runter gebracht und im Beiwagen verstaut. Dann gefrühstückt, noch möglichst lange gewartet, letztendlich die Regenklamotten übergezogen und runter zum Checkout. 

"Hatten Sie etwas aus der Minibar?" - Nein. "Bitte warten Sie noch 2 Minuten, meine Kollegin checkt das Zimmer." Sehen wir so aus, als würden wir ein Hotelzimmer verwüsten?

Als schließlich das "Alles OK" kam, konnte ich mir ein "Der Fernseher ist noch da.. Passte nicht auf das Motorrad" nicht verkneifen.

Raus in den Regen, Restgepäck verstaut, A****backen zusammengekniffen und los ging es.

Wie es die Wetter-App versprochen hatte, hörte der Regen hinter Burgas (ca.30km) auf und es wurde wärmer. Gute Entscheidung!

Weniger gut war die Entscheidung, einen Umweg durch den Strandscha-Naturpark einzuplanen. Statt Aussichten und groovigen Kurven gab es anderthalb Stunden Schlagloch-Piste. Dreißig Kilometer, an denen wohl nicht mal Offroad-Fans wirklich Freude hätten. 



Auch das war irgendwann endlich geschafft und wir kamen an die türkische Grenze. Erster Schalter - wir wurden durchgewunken. "Hey. Das läuft ja!" - zweiter Schalter. Pass, Zulassungsbescheinigung. Zwei Minuten. Fertig. Cool. 

Und dann.. standen wir. Vor uns eine lange Schlange, nichts bewegte sich. Mal ein Stück vor gelaufen und gekuckt. JETZT kann erst der türkische Grenzübergang. 

Nach ca. einer halben Stunde und 5 PKWs Fortschritt winkte ein Mitarbeiter uns beide nach vorne, wir durften die Fahrzeugschlange überholen und direkt an Schalter 3. "Passport". Weiter zum vierten Schalter. "Moto paper" und grüne Versicherungskarte. 

Dann rechts ran fahren und warten. Dort standen schon vier andere Motorradfahrer aus Italien und warteten. Worauf? Keine Ahnung. Sie sprachen leider kein Englisch. 

Wir versuchten den Zöllner zu fragen. "Wait!" - also weiter warten. Es tauchte ein weiterer Beamter auf und notiere alle Motorrad-Kennzeichen. Dann Mal am Beiwagen die Kisten öffnen. Kurzer Blick rein, OK. "Dürfen wir jetzt fahren?" - "Wait!". Irgendwann die Frage, ob wir Motorradfahrer eine Gruppe seien. Nö. Wir zwei gehören nicht zu den Italienern. Die - insgesamt waren es sechs - hatten wohl irgendein Problem, und alle Motorradfahrer wurden als eine Gruppe behandelt, inklusive uns. OK - wir durften nun endlich fahren.

Für ca. 100m. Wieder eine Schranke. Passport, Zulassungsbescheinigung, grüne Versicherungskarte. Schranke auf - wir haben die Türkei erreicht. Jippie. 


Noch 13 unspektakuläre Kilometer bis zum Hotel. 😅

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