Schon vor Start zu unserer Reise stand zumindest eine Unterkunft von Anfang an fest: das Tak Taku Guesthouse. Wir hatten schon viel darüber gelesen und gehört, und es ist einer der Got-to-be-Places im Iran. Hier kommen die Reisenden aus den unterschiedlichen Ländern und mit (oder ohne) den unterschiedlichen Vehikeln zusammen. Es ist auch ein beliebter Platz, und den Motorrädern ein bisschen Service zu gönnen.
Leider ist es hier seit Corona und durch die Reisewarnungen für den Iran ruhig geworden. Generell sind weniger Individualreisende im Land unterwegs als zuvor.
Als wir ankamen, waren noch Melanie und Marcel (www.welte-adventures.com) aus Deutschland zu Gast, so dass wir Mal wieder die Möglichkeit hatten, Deutsch zu quatschen. Tut einfach Mal gut. 😊
Das Haus wird von Mohammad betrieben, der gute Kontakte hat für jegliche Art technischer Probleme - und auch fürsorglich um seine Gäste kümmert.
Nachdem Melanie und Marcel am übernächsten Tag abgereist waren, kümmerten wir uns auch erstmal um die Motorräder. Die GS wollte das Ventilspiel eingestellt bekommen, frisches Öl und ein neues Luftfilter haben.
Die Himmi war mir Kette reinigen und fetten, einem Luftfilter-Check, sowie - Mal wieder - festziehen der Lenkkopflager-Kontermutter (inkl. Verwendung von Schraubensicherungslack) zufrieden.
Die Himmi hatte irgendwann irgendwo unterwegs ein Befestigungsblech vom Koffer verloren. Das würde auf die Schnelle vom Dorf-Schlosser nachgefertigt.
Da die Temperaturen sehr hoch waren, bis 39 Grad, ließen sich nur der Vormittag und der Abend für Aktivitäten oder Basteleien nutzen, so dass wir die meiste Zeit tagsüber zum chillen, planen und aufarbeiten von Berichten nutzen konnten.
In der Nähe des Guesthouses, nur 10 Minuten zu Fuß entfernt, gibt es ein paar höhere Hügel, die wir für einen abendlichen Spaziergang mit Sonnenuntergang nutzen.
Da wir selbst keine Lust hatten, bei der Hitze und 80 km entfernt Isfahan zu fahren und uns dort durch den Verkehr der Zweimillionen-Stadt zu quälen, führt uns Mohammad mit seinem Wagen zum Stadttrip inkl. Übernachtung hin.
Als wir an Folgetag zurück kamen ins Tak Taku, hatten auch zwei weitere Motorradfahrer eingebunden. Nuno aus Portugal und Martin aus Deutschland, die ebenfalls die Chance zu Bastelarbeiten und Service nutzten.
Nachdem wir nun ein paar Tage vor allem mit Müßiggang und warten - dass die Feiertage endlich vorüber wären - verbracht hatten, packte und allmählich der Lagerkoller. Es gab nichts mehr mehr zu basteln, fußläufig war nichts zu erkunden, und eigentlich war es eh viel zu heiß.
Am letzten Tag unseres Aufenthaltes in Tak Taku kam Mohammad dann auf die Idee, ob wir uns nicht die Zeremonie anlässlich des Festtages Ashura, anschauen wollen. Klar! Sind wir sofort dabei! Auch wenn es für mich hieß, mich Mal wieder "richtig" anziehen zu müssen 😅
Wir fuhren mit Mohammads Pickup zusammen mit Nuno ins Nachbardorf - und kamen uns irgendwie völlig am falschen Platz vor. Vor allem, wenn ich gewusst hätte, dass Moslems an den Tag schwarz tragen, hätte ich zumindest den dunkelbraunen Hijab gewählt. So viel ich komplett aus den Rahmen, was aber außer mir niemanden zu stören schien.
Ganz ehrlich: ohne Mohammad hatten wir uns nur und nimmer getraut, als Fremde unter die Menge zu mischen. So wurden wir jedoch wir selbstverständlich mit Getränken versorgt, und die anwesenden Mädchen und Frauen nutzten die Gelegenheit man wieder für ein paar Fotos.
Als wir zurück fuhren, kann Mohammad auf die Idee "Wir versuchen, ob wir Mittagessen können". 🤔 Ich dachte, es seien sie Restaurants geschlossen. 🙄
Wir holten unterwegs noch Martin am Tak Taku ab, und fuhren ein paar Dörfer weiter.
Unterwegs wurden wir an einer Polizeisperre rausgewunken 😱 wo Eis und Kaffee verteilt wurde
Statt zum Mittagessen zu einem Restaurant zu fahren, wäre unser Ziel eine kleine Dorf-Moschee. Ich wurde bei Mohammads Schwestern abgeben, da dort Geschlechtertrennung herrscht. Während die Männer letztendlich draußen warten, bis das Gebet zu Ende war und das Essen verteilt wurde, verbrachte ich dir Zeit mit den anderen Frauen im Gebetsraum, lauschte den Muezzin, und wurde dann letztendlich auch danach mit Getränken und Essen versorgt.
Nachmittags hieß es dann packen, das wir an nächsten Tag unseres Reise fortsetzen wollten.
In Erinnerung an Nuno, den wir im Tak Taku-Gästehaus trafen. Eine Woche später kam er auf dem Weg nach Quetta bei einem Unfall ums Leben.
In memory of Nuno who we met at the Tak Taku guesthouse. He passed away in an accident one week later, on his way to Quetta.
RIP Nuno 🥺
AntwortenLöschen