Dienstag, 15. August 2023

Escort nach Quetta 9.-10.8.

Ansage am Vorabend: Um neun geht's los. Also rechtzeitig aufgestanden und alles verstaut. Und ich meine, schon das erste mal wurde gewartet. "Wait, wait, wait.. Go Go Go" wurde zum geflügelten Spruch. Wenn's endlich losgeht, dann aber bitte zügig. 😅

Die erste Etappe begleitet uns nur ein Fahrer im Pickup. Darauf angesprochen, dass man auf Fotos immer eine schwere bewaffnete Eskorte sieht, meint er, dass er das problemlos alleine schafft. 😅


Nach vielleicht 50 km erster Wechsel. Neues Fahrzeug mit zwei Levies besetzt. Natürlich mit Kalaschnikow bewaffnet.

Die dritte Eskorte am ersten Fahrtag begleitete uns das längste Stück und war am aufmerksamesten. Ganz links (Linksverkehr!) fahren, nicht zurückfallen.

Ziel des ersten Tages war die Polizeistation in Dalbandin, auf halber Strecke nach Quetta. Es war ein langer Tag, aber wir erreichten unser Ziel noch im Hellen und hatten sogar noch Zeit, Geld zu wechseln und Getränke einzukaufen. 


Wir warfen unseren Gaskocher an - dieses Mal gab es türkische Hühnersuppe aus der Tüte. Gar nicht so schlecht. 

Die Polizeistation war.. Speziell. 😐 Direkt neben dem Büro, das man uns zum Schlafen zugewiesen hatte, war das Gefängnis. Die Insassen schauten uns beim Kochen und Essen zu. Okay - wir im Prinzip ihnen ja auch. 


Gegen Abend, als wir schlafen wollten, wurde uns angeboten, auf das Flachdach der Station umzuziehen. Mitten in der Wüste, Blick auf die Sterne und mit leichten Wind. Das war viel angenehmer als unten in dem staubigen Hof, in dem die Hitze stand. 


Am zweiten Tag war Start bereits um acht Uhr - pünktlich. 👍 Uns sollte es recht sein. Früher dabei, früher davon ab.

Es wurde aber trotzdem ein sehr langer Fahrtag mit etlichen Wechseln der Begleitfahrzeuge. Mal Pickup, mal Kleinwagen, dann wieder ein Moped. Mal mit 80 km/h, mal Rumgeömmel mit 45 kmh. Wenn die Karre doch nicht mehr hergab… 🙄

Gut war eine Motorradeskorte mit zwei Levies drauf, die auf einem Schotter- und Sandabschnitt über mehrere Kilometer ein gutes Tempo vorlegten und denen man gut folgen konnte. Wo die mit ihrem Schnäpperle durchkommen, kommt auch die Himmi mit Stollen durch. 😁

Zum Schluss hin wurde alle 20 km gewechselt. Teils mit "Wait, wait, wait - Go Go Go!", teils mit fliegendem Wechsel. Der war so fliegend, dass Arnim irgendwann unsere Eskorte überholte und dem falschen Wagen folgte. 🤣 Total verwirrt.


Nach 370 km und elf!!! Stunden kamen wir endlich in Quetta an und wurden zum Glück erstmal ins Hotel gebracht. Schluss, aus, finito!


Die unangenehme Überraschung des Abends war leider noch: keine Zimmer frei.

Und nun? Entweder in einem Veranstaltungssaal schlafen für 7 $ je Nase. Oder weiterfahren in ein anderes Hotel mit 100 $ fürs Doppelzimmer. 

Alleine "weiterfahren"! - wir waren gottfroh heil angekommen zu sein, inklusive fast rund einer Stunde Stadtdurchfahrt durch Quetta im Abendverkehr und dreimaligem Begleitfahrzeugwechsel innerhalb der Stadt. So war eben Matratzenlager angesagt.


Im Laufe des Abends waren übrigens noch zwei Motorräder mit Freiburger Kennzeichen eingetroffen - Johanna und Nico. Die beiden waren in der Gegenrichtung unterwegs, auf den Weg nach Taftan.



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